Herausforderungen



Jede der 14 Stufen konfrontiert uns mit Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen.


Herausforderungen sind nichts anderes als
persönliche Lebensthemen,
die wir noch nicht abgeschlossen haben.



    Die Anzahl der Herausforderungen ist begrenzt und variiert von Stufe zu Stufe. Generell begegnen uns auf unteren Stufen mehr Herausforderungen als auf höheren.

    Solange unsere Aufmerksamkeit auf untere Stufen gerichtet ist, tendieren wir dazu, Herausforderungen negativ zu interpretieren und uns als Opfer der Themen zu verstehen, die sich in unserem Leben manifestieren.

    Je mehr wir auf höhere Ebenen fokussieren, desto besser können wir steuern, wie intensiv uns Herausforderungen beeinflussen, auf welche Weise sie sich manifestieren, und wie lange wir uns mit ihnen beschäftigen.

    WELCHEN  Herausforderungen wir begegnen, ist individuell völlig unterschiedlich. Uns begegnen die Herausforderungen, für die wir positive oder negative Gefühle empfinden (unsere persönlichen Lebensthemen), alle anderen beeinflussen uns nicht.


 

 

Positive und negative Herausforderungen

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Das Thema einer Herausforderung mag uns positiv, negativ oder als Mischung aus beidem erscheinen.

    Herausforderungen sind jedoch nicht von vornherein auf negative oder positive Emotionen festgelegt. Wie wir sie bewerten hängt nur von unserer augenblicklichen Einstellung ihnen gegenüber ab. In einer konkreten Konfrontation kann sich diese Einstellung leicht von positiv zu negativ wandeln, und umgekehrt.

  • Positive Herausforderungen sind leicht zu identifizieren:
    Wir sehnen uns
    nach bestimmten Situationen, die Glücksgefühl, Befriedigung, Bestätigung, Verstehen etc. in uns auslösen.

  • Negativ geladene Herausforderungen konfrontieren wir, wenn wir Situationen, Personen oder Gegenstände, auf die sich unsere Aufmerksamkeit richtet, ablehnen, verabscheuen, hassen etc.

    NICHT  WOLLEN, daß eine bestimmte
    Situation eintritt,
    neutralisiert
    die zugehörige Herausforderung NICHT.


        Im Gegenteil - Ablehnung zieht genau die Situation an, die wir vermeiden wollen.

  • Weiterhin gibt es noch eine seltsame Mixtur aus positiven und negativen Emotionen, die nur in STUFE 1 bis 5 erfahren wird.

        Dies ist eine Art Spannung, in der wir zwischen Aufgeregtheit, Ungewißheit, leichter Angst und manchmal sogar körperlichem Schmerz balancieren - ein Zustand, in dem uns Gefühle und Umgebung intensiv bewußt sind. In STUFE 1 bis 5 charakterisiert diese seltsame Mischung Zeiten, die wir 'interessant' oder 'spannend' finden.

        Beispiel: Wir müssen in Kürze einen Menschen verlassen, den wir sehr lieben. Obwohl wir noch mit ihm zusammen sind, fühlen wir dabei oft eine Art Wehmut, in der sich Schmerz und Freude vermischen.

  • Herausforderungen, die wir abgeschlossen haben, sind neutralisiert. Sie wecken in uns keine emotionale Reaktion mehr und können uns nicht mehr beeinflussen.


 

Was bringt Herausforderungen in unser Leben ?

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Herausforderungen aktivieren sich automatisch, sobald unser Leben förderliche Bedingungen dazu bietet. - Wir können Herausforderungen aber auch willentlich auslösen.


Förderliche Bedingungen
Förderliche Bedingungen treten in unser Leben

  • wenn wir unerwartet mit Situationen, Personen oder Gefühlen konfrontiert werden, die unseren eingefahrenen Tageslauf durcheinanderbringen
  • wenn wir plötzlich starke Motivation oder den 'Drive' verspüren, Neues zu beginnen, oder offene Projekte abzuschließen

    Förderliche Bedingungen können zu jeder beliebigen Zeit eintreten. Sie rufen Herausforderungen unvermutet und oft zu Zeiten wach, in denen uns die zusätzliche Last zuviel wird.

    Förderliche Bedingungen lösen leicht auch mehrere Herausforderungen gleichzeitig aus.

    Wir können diese Art Ballungen und das damit oft verbundene Chaos verhindern, wenn wir Herausforderungen bewußt in Zeiten auslösen, die uns 'gelegen' sind. Dies gibt uns die Chance, sie aus unserem Leben zu entfernen, bevor wir zur 'Unzeit' damit konfrontiert werden.


Absichtlich ausgelöste Herausforderungen
Wir brauchen nicht auf das Eintreten förderlicher Bedingungen zu warten, wenn wir uns von einem speziellen, ungelösten Lebensthema befreien wollen. Wir können die entsprechende Herausforderung auch selbst aktivieren.
   
    Herausforderungen werden aktiv, wenn wir

  • konkret in eine Situation hineingehen oder
    eine Handlung starten,
    die Thema einer Herausforderung ist
  • derartige Handlungen oder Situationen vorbereiten
  • entsprechende Ereignisse oder Situationen provozieren
  • einer Handlung oder Situation innerlich zustimmen,
    die Thema einer Herausforderung ist.

    Jeder dieser vier Mechanismen startet Abläufe, die uns Gelegenheit bieten, die Herausforderung grundlegend abzuschließen.

    Willentlich aktivierte Herausforderungen lösen oft eine Flut intensiver, emotional geladener Ereignisse aus, die unser soziales Umfeld auf breiter Ebene durcheinanderbringen und uns in einen völlig anderen Lebensrahmen stellen können. Doch bietet dies die große Chance uns von Einflüssen zu befreien, die unser Leben sonst für weitere unübersehbare Zeit überschatten würden. Fast immer ist eine gehörige Portion Mut nötig, diesen Weg zu beschreiten. Dies ist jedoch die schnellste und sicherste Methode, zu dem erhabenen, souveränen Wesen zu werden, das wir tief in uns fühlen.


    Wie nachhaltig unser Leben von einer Herausforderung beeinflußt wird, hängt nur davon ab, wie stark wir darin EMOTIONAL engagiert sind, nicht davon, wie unmittelbar wir uns an den entsprechenden Handlungen beteiligen.

    Selbst wenn wir an einem Ablauf nur indirekt beteiligt sind oder ihm lediglich innerlich zustimmen, - dies aber mit starken Gefühlen begleiten, - binden wir diese Herausforderung mit genau dieser Intensität an unser Leben.

    Die Tatsache, daß in uns überhaupt eine emotionale Resonanz entsteht, zeigt, daß wir das entsprechende Thema (noch) nicht neutralisiert haben.


    Herausforderungen, die wir in diesem Leben nicht vollständig erfahren oder beenden konnten, oder die wir als mißlungen empfinden, verfallen nicht automatisch am Ende unseres Lebens. Wir erhalten immer wieder neue Chancen, all das zu lernen, was wir lernen wollen. In zukünftigen Leben werden wir uns automatisch in einem Körper und einer Umgebung wiederfinden, in denen wir erneut die Möglichkeit erhalten, noch offene Lebensthemen abzuschließen.



 

Das Gesetz für egoistische Herausforderungen

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Wir haben das uneingeschränkte Recht, auf Herausforderungen einzugehen, die unseren Fokus auf egoistische Lebensthemen richten.

    Egoistisch bedeutet, daß wir beim Verfolgen unserer Ziele die Bedürfnisse und Rechte anderer mißachten.

    Es existiert jedoch ein Mechanismus, den wir kennen sollten, bevor wir egoistische Abläufe auslösen:


Mit jeder egoistischen Handlung,
an der wir uns direkt, indirekt
oder durch innerliche Zustimmung beteiligen,

gehen wir einen Vertrag ein,
das gleiche Thema auch von der 

EMPFÄNGERSEITE 

her zu erfahren.


   
    Beispiel: Wenn wir uns entscheiden, jemanden zu betrügen, programmieren wir für unsere Zukunft, im gleichen Ausmaß betrogen zu werden. Das bedeutet nicht, daß wir z.B. um den gleichen Betrag oder von der gleichen Person betrogen werden. Das bedeutet, daß wir für uns damit eine emotionale und physische Erfahrung programmieren, die an Intensität, Dauer und Folgen den Reaktionen entspricht, die wir ausgelöst haben.

    Sollte sich dies nicht im gegenwärtigen Leben manifestieren, so geschieht es mit unabwendbarer Gewißheit in einem unserer zukünftigen Leben, wenn es uns ebenso ungelegen kommt wie der Person, die wir betrogen haben.

    Die meisten negativen Situationen, die uns in diesem Leben begegnen, von denen wir nicht wissen, was sie auslöst, warum sie eintreten, oder in denen wir uns ungerecht behandelt fühlen, sind nichts anderes als der zweite - vernachlässigte - Teil egoistischer Handlungen, für die wir uns in früheren Leben entschieden haben, und die wir jetzt von der Empfängerseite her erfahren.

    Dies ist nicht eine Art Bestrafung, sondern ein Lernprozeß, der uns mehr und mehr bewußt macht, welche Auswirkungen unsere Handlungen auf andere haben.

    Solange die Tendenz zu egoistischem Verhalten in uns besteht, müssen wir dies wieder und wieder von beiden Seiten erfahren, bis wir über diesen speziellen Impuls hinausgewachsen sind.



 

Wie begegnen wir Herausforderungen ?

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Herausforderungen treten auf, ob wir es mögen oder nicht.

    Wenn wir mit Geschick darauf eingehen, können wir negative Herausforderungen abschwächen, sie neutralisieren und verhindern, daß sie uns je wieder Lebensfreude nehmen.

    Durch 'reines Nachdenken' oder 'Wegwünschen' lassen sich emotional geladene Situationen allerdings nicht auflösen.

    Um unsere emotionale Bindung an eine Herausforderung zu neutralisieren, ist es oft notwendig, einen bestimmten aufwühlenden Ablauf nochmals zu erleben, oder sich in eine irritierende Situation erneut hineinzubegeben. Wenn wir während dieser (letztmaligen) Manifestation der Herausforderung unsere innere, emotionale Reaktion bewußt beobachten, sie als so irrelevant, unbedeutend, oder kleinlich werten, wie sie wirklich ist, und alle Zu- oder Abneigungen, die eine erneute emotionale Bindung daran hervorrufen könnten, ablegen, sind wir von diesem Lebensthema frei.

    Selbst wenn wir danach nochmals vor dieses Thema gestellt werden - und dies tritt oft ein - löst es sich auf, ohne viel Wirkung auf uns zu haben, wenn wir uns emotional darin nicht engagieren. Nach einiger Zeit nehmen wir noch nicht einmal ein erneutes Auftreten wahr, und dann haben wir diese Herausforderung und die zugehörigen Emotionen endgültig neutralisiert.


    Beispiel: Wir können diesen Vorgang leicht bei jemandem beobachten, der gerade das Rauchen aufgegeben hat. Zwar hat er sich entschieden nicht mehr zu rauchen, doch tritt die Sucht jedesmal erneut auf, wenn jemand in seiner Umgebung sich eine Zigarette ansteckt. Er hat die latente Bereitschaft, auf diesen Reiz zu reagieren. Dies zeigt sich oft als intensive Aggression demjenigen gegenüber, der es wagt, in seiner Gegenwart zu rauchen. Die emotionale Bindung an seine Sucht bricht aus dem neuen 'Nicht-Raucher' immer dann heraus, wenn eine dafür förderliche Situation eintritt.

    Im Gegensatz dazu mag ein echter Nichtraucher von der Verschlechterung seiner Atemluft irritiert werden, doch stimuliert ihn der Rauch einer Zigarette nicht, sich ebenfalls eine anzuzünden. Er hat keine latente Bindung an diese Art Thema und so geht der entsprechende Reiz an ihm vorbei, ohne irgendeine Art Handlung oder Emotion zu stimulieren.


Positive Herausforderungen
Ähnlich ist der Ablauf bei Herausforderungen, die wir als positiv ansehen. Wie bei der negativen Variante ziehen wir die entsprechenden Situationen solange an, wie wir uns emotional darin engagieren.

    Unsere Bindung an positive Herausforderungen löst sich auf,

  • sobald wir sie so oft erfahren haben, daß sie uns langweilig werden
  • wenn wir andere Themen kennenlernen, die uns mehr faszinieren, oder
  • wenn wir auf eine höhere Ebene wechseln.

    Dabei passiert es oft, daß das Lebensthema (z.B. die Sehnsucht nach echtem Verstehen) nicht wegfällt, sondern sich uns in einer neuen, großartigeren Form oder Dimension offenbart.



 

Welche Herausforderungen sind jetzt in uns aktiv?

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Dies läßt sich leicht feststellen: Wann immer wir in uns Zustimmung oder Ablehnung, Liebe oder Haß, Sehnsucht oder Enttäuschung einer Situation oder Person gegenüber fühlen, ist das entsprechende Lebensthema in uns aktiv.

    Dies sind jedoch nur selten deutliche, langandauernde, intensive Gefühle. Die meisten Herausforderungen zeigen sich im täglichen Kleinkram, aus dem Leben ja größtenteils besteht.

  • Es sind die kleinen Situationen, in denen wir es vorziehen lieber mit der einen Person zu sprechen, die uns bestätigt, - statt mit einer anderen, die uns mit unbequemen, unbekannten Ansichten konfrontiert.
  • Es sind die kleinen Gelegenheiten Positives zu tun, wie z.B. an der Supermarktkasse jemandem mit nur einem Artikel vorzulassen, bevor wir unseren Großeinkauf auf das Band legen.
  • Es ist der Impuls, etwas präzise zu tun, eine Handlung so exakt auszuführen, wie es nur möglich ist - statt Achtlosigkeit zu wählen und nur flüchtig und pro-forma darauf einzugehen.

    Es sind diese kleinen, unbeachteten Situationen, in denen wir vor der Entscheidung stehen zu wachsen oder stehenzubleiben, zu helfen oder kleinlich zu sein, unser Herz zu öffnen oder zu schließen, Neues kennenzulernen oder hochmütig darüberwegzugehen, so gut zu sein, wie wir es als Anspruch in uns tragen, oder unser gegenwärtiges, begrenztes Selbst zu bleiben.

    Die Summe all dieser winzigen Entscheidungen ist es, die uns wachsen oder stagnieren läßt, die unser Leben faszinierend oder langweilig, inspirierend oder erdrückend macht.

    Das Große, das wir in uns spüren, hat hier seinen Anfang; hier finden wir den Schlüssel, der unser Leben für ganz andere Horizonte öffnet. Es lohnt sich, diese vermeintlich 'trivialen' Augenblicke weit mehr zu beachten.



 

Wie lassen sich Herausforderungen neutralisieren?

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Jede Herausforderung wird anders gelöst. Der folgende Teil geht im einzelnen auf diese speziellen Mechanismen ein.

    Es gibt jedoch drei Grundstrategien, die auf alle Herausforderungen zutreffen:


1 - Das Spiel kennen

Zum Auflösen einer Herausforderung genügt es oft, einfach nur zu wissen, daß diese Art Thema in unserem Leben aktiv ist. Wenn uns bewußt wird, wie blindlings wir uns wieder und wieder in immer den gleichen, irritierenden Abläufen engagieren, können wir diese Automatik leicht stoppen.

    Dies läßt sich mit einem Zaubertrick vergleichen, der uns ständig aufs Neue fasziniert, solange wir nicht wissen, wie er funktioniert. Kennen wir aber den grundlegenden Mechanismus, löst sich unsere automatische, faszinierte Reaktion in nichts auf.

    Beispiel: Wenn wir über einen Stein stolpern, geben wir oft dem Stein, der Person oder den Umständen, die dieses Hindernis dorthin plazierten, die Schuld dafür. Es ist jedoch ausschließlich unsere eigene Unaufmerksamkeit, die uns den Schmerz verursacht. Solange wir immer nur äußeren Faktoren 'Schuld' geben, bereiten wir den Boden für unzählige weitere negative Erfahrungen dieser Art. Wenn wir jedoch erkennen, daß wir diejenigen sind, die umsichtiger sein müssen, befreien wir uns grundlegend von diesem blinden Mechanismus.


2 - Direkte Konfrontation

Andere Herausforderungen sind nicht so leicht zu lösen, und erfordern Mut in der Konfrontation damit. Hier lohnt sich oft gute Planung und ein genaues Festlegen des angestrebten Ziels.

    Beispiel: Wenn das Aufbauen von Mut ein Lebensthema ist, heißt dies nicht, daß wir uns nach dessen Abschließen vor nichts mehr fürchten. Wir empfinden durchaus noch Bangigkeit, lassen uns davon jedoch nicht mehr einschüchtern, oder von unseren Vorhaben abbringen. Die Beschäftigung mit der Herausforderung gab uns genug Wissen und innere Sicherheit, wie wir Furcht wirksam mit Mut und Entschiedenheit kontern. Statt in Erwartung unerreichbarer Furchtlosigkeit immer neue Mutproben einzugehen, können wir das Thema als abgeschlossen ansehen und uns anderen Lebensaufgaben zuwenden.


3 - In eine höhere Stufe wechseln

Wir können aber auch ganze Gruppen von Herausforderungen automatisch wegfallen lassen, indem wir unser Bewußtsein permanent auf eine höhere Stufe verlagern. Das umfassendere Verständnis der höheren Ebene löst unsere emotionale Bindung an die entsprechenden Lebensthemen auf, ohne daß diese sich konkret manifestieren müßten.

    Dies hört sich wie Magie an, ist aber nichts anderes als das, was wir beim Aufwachsen vom Kind zum Erwachsenen erfahren.

    Beispiel: Als wir noch im Laufställchen spielten, fesselte das Aufeinanderstellen dreier Bauklötze all unsere Energie und Aufmerksamkeit. Sobald wir darüber hinausgewachsen sind, zieht uns dieses Thema jedoch nicht mehr an. Obwohl wir jetzt weit bessere Klötzchentürme bauen könnten, kommen wir nicht auf die Idee, dies auch mit all unserer Energie zu tun.

    Mit genau diesem Mechanismus läßt sich auch unsere innere Expansion beschleunigen. Wenn wir - statt irritierende und einschränkende Lebensthemen auf der Stufe zu 'bekämpfen', auf der sie auftreten - unsere Aufmerksamkeit auf höhere Ebenen verlagern, fallen 'alte' Lebensthemen dadurch ebenso automatisch weg, wie die Themen des Laufställchens für den Erwachsenen irrelevant werden.



 

Der Wert spiritueller Techniken

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Spirituelle Techniken - egal als wie 'heilig' oder effektiv sie deklariert werden - können Herausforderungen nicht neutralisieren.

    Dies soll nicht heißen, daß diese Techniken keine Bedeutung haben. Sie sind vielfach der erste Schritt, die Welt außerhalb der Grenzen des gängigen materiellen Weltbildes zu erkunden und können oft auch Spannungen mildern, die in der Konfrontation mit Herausforderungen auftreten.

    Jedoch hat formelhaftes Wiederholen von Mantren, routinemäßiges Ausführen religiöser Zeremonien, das Hantieren mit magischen Symbolen etc. - also der Einsatz von Mechanismen, die wir nicht vollständig verstehen, - nicht die geringste Wirkung, wenn es darum geht, auf intelligente Weise Lebensthemen zu neutralisieren, die unser Bewußtsein einschränken.

    So wie das reine Ansammeln von Metallteilen, Gummi, Plastik, Treibstoff etc. oder ein Anordnen dieser Komponenten ohne jedes Verständnis der Mechanik noch keinen funktionierenden Motor entstehen läßt, so kann auch die bloße Anwesenheit spiritueller oder religiöser Komponenten ohne echtes Verstehen ihrer Arbeitsweise keine Freiheit von einengenden Einflüssen bringen.

    Auch das mechanische Befolgen der Anweisungen eines geistigen Führers - unabhängig von der Ernsthaftigkeit und Ergebenheit, mit der sie ausgeführt werden - kann nicht die individuelle Auseinandersetzung mit den eigenen Herausforderungen ersetzen.


Tiefer Glaube an Wiederholungen
Der weitverbreitete Glaube an die Wirksamkeit spiritueller Techniken ist irreführend.

    Das Herz derartiger Techniken ist QUANTITATIVES Repetieren. Mantras, Gebete, Yogastellungen, Reinigungsrituale etc. - all dies muß soundso oft, für eine bestimmte Zeit, oder in festgelegten Intervallen wiederholt werden. Und viele Anhänger sind fest davon überzeugt, daß sie um so schneller wachsen, je regelmäßiger sie ihre Technik ausführen.

    Gewiß, - viele dieser Techniken lassen uns wohlfühlen, entspannter und ruhiger sein. Doch 'Wohlfühlen', 'Entspanntheit' und 'Ruhe' allein ist noch kein inneres Wachstum.


Echtes Wachstum ist qualitativ
Echte innere Expansion ist immer ein Zunehmen an  QUALITÄT.  Es ist das plötzliche Weiten unserer Fähigkeiten, der grandiose Durchbruch zu höheren Stufen, zu souveränem Verstehen, zu gezielteren Aktivitäten und einer weit besseren Steuerung unseres Lebens.

    Selbstverständlich ist es die Entscheidung jedes Einzelnen, wieviel Zeit und Energie er oder sie in spirituelle Techniken investieren will. Es empfiehlt sich jedoch objektiv zu bewerten, ob die realen Ergebnisse auch den Versprechungen und Erwartungen entsprechen; - und ob gänzlich andere Strategien unserem enormen Potential nicht besser und schneller gerecht werden.



Weiter mit: -  Auflösen von Herausforderungen


Autor:  Hermann Kuhn
Buch:   'Unbekannte Horizonte'

ISBN:  978-3-9811466-7-7
Copyright 2008 Crosswind Publishing, Wunstorf, Germany


Als pdf-Datei verfügbar in  DOWNLOADS

www.unbekannte-horizonte.de