1 - Leben verstehen



Herausforderung :
  • Verstehen, was unser Leben soll, und wie es wirklich funktioniert

  • Wissen, wie wir Ziele schnellstmöglich erreichen

  • Uns in den Datenmassen der heutigen Zeit zurechtfinden

  • Weise werden

Aktiv in :

  • STUFE 1 bis 12

 



Vor großen Entscheidungen drängen Gefühle uns oft in Richtungen, die unsere Vernunft nicht überzeugen, - alle 'vernünftigen' Wege dagegen kommen uns unattraktiv vor. Beide Alternativen scheinen gleich fremdartig und unbekannt, gleich verlockend oder verheerend. In diesen Zeiten sehnen wir uns nach Orientierung, nach Verstehen, nach wahrem Know-how, wie wir entscheiden sollen, - was wir nur anfangen sollen in dieser Welt.

    Wir ahnen, daß Sinn, daß Antworten existieren, daß jemand da sein sollte, der Auskunft geben kann. Doch wissen wir nicht, wo wir dies finden, wissen nicht einmal, wonach genau wir suchen.

    Nun, - wer Antworten hat, ist leicht herausgefunden: In all der großen Welt gibt es eine Person, die alles Wissen hat, - und nur eine Person, die uns auch überzeugen kann - WIR SELBST. Alle anderen Quellen zweifeln wir an, vermuten versteckte Motive oder wissen, daß sie ihren Rat nicht verantworten.

    Doch tief in uns ist alles, was wir je wissen wollen. Tief in uns ruht ein verborgenes Meer an Wissen, an Weisheit, an Verstehen, das ungeahnte Weite in uns eröffnen kann. Tief in uns finden wir Antworten, die uns auch überzeugen.

    Dieses Wissen ist jetzt in uns. Wir sind damit geboren. Die Tür ist offen, wir brauchen nur einzutreten.


Wie erhalten wir Zugang zu dieser Weisheit?

Nun haben wir gelernt, daß Wissen getrennt von uns ist, etwas, das wir nur aufwendig durch Studium, Erfahrung, Experiment oder Nachdenken erlangen können.

    Doch echtes Wissen, echtes Verstehen hat nichts mit Lernen, mit Nachdenken oder mit Zugang zu bestimmten Informationen zu tun.

    Wir erfahren dies in Examen oder Tests, wenn zu unserem Entsetzen Kenntnisse, die wir Monate oder Jahre studierten, plötzlich verschwunden sind. Dann wird uns klar, daß Daten, mit denen wir unseren Geist vollstopfen, noch kein Verstehen produzieren. Die Masse an Information, die Bücher und andere Medien enthalten, ist bestenfalls Rohmaterial. Schlimmstenfalls vermittelt es uns eine Illusion von Wissen, die verhindert, daß wir uns um Verstehen bemühen.

    Unsere Schatzkammer der Weisheit öffnet sich nicht durch etablierte Lernmethoden oder das Ansammeln formaler Daten, sondern dadurch, daß wir unser Verstehen erweitern. - Zugang erhalten wir, indem wir unsere Aufmerksamkeit auf umfassendere Verständnisebenen verlagern.



 

Die Herausforderung

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Soweit, sogut. Wenn dies so einfach ist, warum sind dann nicht alle erleuchtet, warum arbeiten wir nicht ständig nach dieser Methode?

    Nun - es existiert ein Mechanismus, der diese Expansion in uns höchst effektiv blockiert: - Es ist unsere Tendenz, nur Einsichten und Daten anzunehmen, die auch in unsere Vorstellung von dieser Welt passen - und alles andere abzulehnen.

    Von den Milliarden Reizen, die fortwährend Sinne und Geist bombardieren, weisen wir alle zurück, die unser Bild von dieser Welt nicht unterstützen. Unterbewußt sperren wir uns für alles, was wir als unmöglich ansehen.

    Nehmen wir die Idee, die Erde sei flach. Für Jahrhunderte blockierte dies die Entdeckung neuer Kontinente (Amerika, Australien). Der enge Kreis, den die Vorstellung um die bekannten Landmassen zog, vereitelte schon den Gedanken, daß anderes existieren könnte.


    Genau diese Art Konzepte sind aber auch  JETZT  in uns aktiv. Und auf exakt die gleiche Weise verhindern sie genau jetzt, daß wir die unbekannten Kontinente in unserem Inneren entdecken.

    Unsere mentalen Filter verhindern, daß schon die Tendenz zu etwas neuem überhaupt entstehen kann. Sie unterbinden die Wahrnehmung großer Teile unserer Realität, - Teile, die tatsächlich existieren, aber nie unsere bewußte Aufmerksamkeit erreichen.


Diese einengenden Ideen zu erkennen und
abzulegen, ist der erste Teil dieser Herausforderung.

Uns für neue Konzepte zu öffnen und sie in
unserem Leben zu testen, ist der zweite Teil.




 

Unseren Geist öffnen

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Uns neuen Konzepten zu öffnen, ist weit schwerer, als wir glauben. Es bedeutet nicht, sich neue Ideen wohlwollend anzuhören, sie zu überdenken und dann - als gnädiger Richter - zu entscheiden, ob wir sie akzeptieren wollen oder nicht.

    Uns neuen Ideen und Konzepten zu öffnen heißt -

  • neue und unbequeme Ideen nicht sofort abzulehnen, - noch bevor sie unser Leben beeinflussen könnten
  • unseren Stolz herunterzuschlucken, wenn jemand, den wir für minder wichtig halten, bessere Ideen hat als wir
  • die Bequemlichkeit zu überwinden, die uns an ausgedienten Konzepten festhalten läßt, - und diese alten Vorstellungen dann über Bord zu werfen

- selbst wenn all dies Energie erfordert, unbequem ist, und ein umfassendes Neu-Überdenken der Welt nötig macht.


Die Startpunkte sind leicht zu finden
Wann immer (neue) Konzepte oder Ideen leidenschaftliche Gefühle in uns hervorrufen - Irritation, Ärger, Widerwille, Trotz, oder auch aggressive Verteidigung unserer altgewohnten Vorstellungen - dann lohnt es sich, gerade diese (neuen) Ideen gründlich zu untersuchen. Genau diese starke emotionale Reaktion kettet uns nämlich an unsere alten Ansichten - und verhindert damit jede Öffnung Neuem gegenüber.

    Und wenn das Aufgeben von Ansichten, auf die wir uns eisern festgelegt haben, unseren Stolz, unser Bild von uns selbst verletzt oder uns sogar peinlich vorkommt, dann ist genau dies der sichere Weg zu tiefen Antworten, - es ist der Weg, der aus dem engen Kreis unseres bekannten Lebens herausführt.


Es kommt  NICHT  darauf an, Recht zu behalten.
Es kommt darauf an  WEITERZUKOMMEN.


    Wir erreichen nie höhere Ebenen des Einblicks, wenn wir erwarten oder fordern, daß diese neuen Ebenen mit unseren alten, vertrauten Ansichten übereinstimmen sollten.


Den Augenblick, in dem wir Zugang erhalten
erleben wir als plötzliches Verstehen, als kristallklares Erkennen der Blockaden, die Sekunden zuvor noch unseren Geist verdunkelten. Es ist, als ob wir ans Licht treten, als ob wir endlich klar sehen können. Immense Freiheit durchflutet uns. Wir sind wie elektrisiert von Zusammenhängen, die wir vorher nicht erkannt hatten.

    Die Situation ist nicht geändert, doch sehen wir die Welt jetzt völlig anders. Lösungswege und neuer Sinn eröffnen sich, Sorge, Angst fällt von uns ab. Wir ahnen, daß weitere - höhere - Ebenen sich ebenfalls öffnen werden.

    Diese Art Einblick verlangt kein Vorwissen, Training oder spezielle Rituale. Die Einblicke öffnen sich in dem Maße, in dem wir innere (emotionale) Hemmnisse auflösen, die diese Wahrnehmung bisher blockierten. Sobald wir einengende Vorstellungen aufgeben, weitet sich unser Verstehen automatisch.

    Die Antworten, die wir aus unserem Inneren holen, sind sehr persönlich. Jeder nimmt die Themen seines Lebens auf individuelle Weise wahr. Daher lassen sich Einblicke nur selten verallgemeinern oder in Regeln fassen, die auf alle zutreffen. Was den einen erleuchtet, mag für andere irrelevant sein.



 

Unser intuitiver Kanal

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Nun sind wir drauf programmiert, nur das als 'real', als 'wesentlich' zu akzeptieren, was wir mit unseren Sinnen wahrnehmen. Erkenntnis aus UNSEREM Inneren ist uns äußerst suspekt.

    Wir mißtrauen allem, was herkömmliche Erkenntniswege - Schulen, Bücher etc. - umgeht und nicht von 'höheren' Autoritäten - Wissenschaft, Religion etc. - bestätigt ist.

    Und wir halten uns für rationale Wesen, die planen und analysieren, bevor sie etwas tun - Intuition hat in der Steuerung unseres Lebens wenig zu suchen.


    Unser Leben ist jedoch weit weniger rational als wir glauben. Wie selbstverständlich nutzen wir fantastische, nahezu übernatürliche Fertigkeiten, die uns fast nie bewußt sind: - Mit blitzartiger Geschwindigkeit bewerten wir extrem komplexe, vielschichtige Situationen, für die jede intellektuelle Analyse zu langsam wäre. Wir üben diese Fähigkeit mit nachtwandlerischer Sicherheit aus, erkennen aber fast nie, wie komplex dies wirklich ist.


    Ein einfaches Beispiel: Wir möchten eine Straße überqueren. Wir sehen ein Auto, dessen Kurs unseren geplanten Weg kreuzt. In diesem kurzen Augenblick - bevor wir die Fahrbahn betreten oder nicht - bewerten wir die Situation in all ihrer komplexen Vielfalt:

    Wir registrieren die Geschwindigkeit des Wagens, die Straßenbreite und die Möglichkeit des Fahrers, uns auszuweichen. Wir erkennen Sichtverhältnisse, Straßenbeschaffenheit und ob der Wagen für diese Faktoren zu schnell ist.

    Wir werten unsere Kraft, die andere Seite sicher zu erreichen; - und auch unser Vermögen, mit einem Spurt die Überquerung zu verkürzen, sollten wir uns verrechnet haben.

    Wir erwägen, ob wir die Straße noch vor dem Wagen kreuzen müssen, d.h. wieweit wir unter Zeitdruck stehen, - eine Bewertung, die weit komplexere psychologische Dimensionen mit einbezieht.

    All dies und noch viel mehr nehmen wir im Bruchteil einer Sekunde auf, wägen es gegeneinander ab und fällen in nachtwandlerischer Sicherheit blitzschnell unsere Entscheidung. Sicher, - einige verkalkulieren sich, - doch wir sind damit bis hier und jetzt gekommen, und dies zeigt uns, wie hervorragend wir diese fast übersinnliche Fähigkeit handhaben.

    Doch da wir diesen intuitiven Kanal schon jetzt so effektiv nutzen, warum dies nicht bewußter tun? - Warum nicht unser inneres Wissen mit dem gleichen Vertrauen, der gleichen Geschwindigkeit und Präzision einsetzen, mit denen wir eine Straße überqueren, unsere Gesprächstaktik auf Stärke, Disposition und Strategie von Kommunikationspartnern einstellen, und eine Vielzahl weiterer komplexer Situationen so perfekt handhaben.



 

Welchen Sinn wir im Leben erkennen, hängt von der Stufe ab, auf die wir gerade fokussieren

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STUFE  1

präsentiert uns fast immer ein einzelnes, hochindividuelles Motiv als Hauptthema, auf das wir unser Leben dann fast ausschließlich ausrichten - Karriere, Sicherung des Alters, Zunahme an Status, Erringen der Zuneigung eines anderen, Bau eines Hauses etc.


In  STUFE  2  bis  8
erkennen wir mehr und mehr, daß unser Charakter von der Erfahrung einer ganzen Reihe von Lebensthemen geprägt wird.


In  STUFE  9  bis  13
lassen wir auf rein persönliche Erfahrungen ausgerichtete Themen hinter uns und wenden uns einem weit größeren Verständnis zu, das unser Leben über individuell-begrenzte Inhalte hinauswachsen läßt.


In  STUFE  14
streifen wir die letzte individuell fokussierte Orientierung ab, - um dann jenseits dieser Stufe zu erfahren, daß unsere Gesamtpersönlichkeit weit größer ist als die Gesamtheit des gegenwärtig wahrgenommenen Universums.



 

Praktische Tips

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  • Richten Sie  AUFMERKSAMKEIT  auf Ihre Flash-Einblicke!

    Dies ist  DIE  entscheidende Methode  STABILEN  Zugang zu innerer Weisheit zu erhalten.

        So trivial sich dies anhört, so elementar ist es.

        Solange wir unsere Aufmerksamkeit nicht auf neue, unbekannte Erfahrungen richten, solange werden wir die Grenzen unseres bekannten Lebens nicht verlassen.


  • Akzeptieren Sie Ihre Einblicke ALS EIGENE LEISTUNG !

    Alles Verstehen, das wir erfahren, ist unser eigenes. Kein Lehrer oder Guru, keine Religion oder Philosophie kann je Anspruch erheben, dies verursacht zu haben.

        Unser Verstehen entspringt ausschließlich aus uns selbst, - aus unserem Einsatz und der Energie, mit der wir innere Blockaden beseitigen, - aus unserem Mut, in höhere Ebenen vorzudringen. Keine äußere Macht oder Person kann je dieses - unser ganz persönliches Verstehen - herbeiführen.

        Erkennen Sie Ihre eigene Leistung an. Führen Sie Ihr wachsendes Begreifen nicht auf den Einfluß anderer zurück.

        Und denken Sie nie, daß Sie klein sind und alles Große in Ihrem Leben von außen kommen muß.


  • Das Öffnen der inneren Schatzkammer ist ein intuitiver Vorgang. Unterbrechen Sie ihn nicht, indem Sie ihn analysieren, während er stattfindet.

        Neue Erfahrungen zu analysieren hat durchaus seinen Wert, doch tun Sie dies erst, nachdem Sie den Einblick in seiner ganzen Fülle erfahren haben.


  • Je länger innere Wahrnehmung anhält, desto klarer und tiefer wird unser Verstehen. Wir intensivieren unseren Zugang dazu

    • wenn wir unsere Einsichten in Handeln umsetzen

    • wenn wir einschränkende Lebensthemen abschließen

    • wenn wir uns von Menschen lösen, die uns Energie stehlen oder unsere Aufmerksamkeit auf triviale Inhalte richten

    • wenn wir uns von Objekten trennen, deren Unterhalt zuviel Zeit und Energie etc. kostet


  • Unsere Einblicke mögen uns zu einem bestimmten Zeitpunkt einen wichtigen Schlüssel für unser Leben liefern. Geänderte Bedingungen, andere Zeiten oder der Wechsel in höhere Ebenen können uns jedoch völlig andere Zusammenhänge erkennen lassen, die frühere Einsichten aufheben.


  • Höhere Einblicke können auch auftreten

    • wenn Schocks, tiefe Enttäuschung, intensive Liebe, große Schmerzen o. ä. unser Selbstverständnis zutiefst erschüttern. - Erlebnisse dieser Art vermitteln oft eine radikal neue Sicht auf den Sinn unseres Lebens.

    • wenn wir Menschen begegnen, die höhere Stufen aktiv erleben.



Weiter mit: -  HERAUSFORDERUNG  2 - Irrtum / Mißverstehen


Autor:  Hermann Kuhn
Buch:  
'Unbekannte Horizonte'

ISBN: 
978-3-9811466-7-7
Copyright 2008 Crosswind Publishing, Wunstorf, Germany


Als pdf-Datei verfügbar in  DOWNLOADS

www.unbekannte-horizonte.de